Constanze Vogt
Meine Arbeit bewegt sich zwischen Zeichnung, Objekt und Installation. Über lange Zeiträume erzeuge ich Materialtransformationen und Übersetzungen zwischen den Medien. Meine Materialien sind Papier, Garn, Stoff und Holz. Ähnlich einer linearen Schreibbewegung nähe, stanze, spanne oder zeichne ich und schaffe durch den Prozess der Wiederholung räumliche, organische Gebilde. In Form der Zeichnung auf dem Papier, als fragiles Papierobjekt oder als Zeichnung im Raum.
Licht und Schatten sowie Zwischenräume und die Bewegung im Raum sind Elemente, die meine Arbeit stetig anders wahrnehmbar werden lassen und gleichzeitig einen spürbaren Effekt auf die Körper der Betrachter*innen haben. Die sich bewegenden Körper zwischen den Objekten und Zeichnungen sind ein essenzieller Teil meiner Arbeit. Sie werden zu Gegenübern meiner Arbeiten, bringen sie zum Schwingen und werden durch sie zur Bewegung angeregt.
Der Übergang der Linearität zur Räumlichkeit, sowie die vielfältigen Bedeutungsebenen der Linie oder des Fadens selbst sind Gegenstände meiner künstlerischen Untersuchungen. Eine Linie ist auch das Element eines geschriebenen Textes, eine Verbindung, ein gespannter Faden von Person zu Person, ein Weg, ein taktiler Denkversuch. Wie kann diese Verbindung selbstredend werden? Was geschieht in dem Übergang von der Linie zur Räumlichkeit, wo sich Verbindungen überlagern und das Flimmern des Moirée Effektes entsteht?
Ich suche nach einer Materialsprache, die sich zwischen den Medien selbst immer weiter entwickelt. Dabei interessiert mich gerade die Frage, was in der Aufhebung linearen Denkens und Zeitempfindens geschieht, wenn Räumlichkeit entsteht und jedes Element meiner künstlerischen Sprache gleich wichtig ist. Dabei kommen vermeintliche Gegensätze zusammen: von Fragilität und raumgreifender Präsenz, Dauer und Flüchtigkeit, Fläche und Körper. Die Verbundenheit zwischen den Medien mache ich durch eine in alle Richtungen gehende Übersetzungsbewegung erfahrbar.
Constanze Vogt
My work shifts between drawing, object and installation. Through time-consuming work processes, I create material transformations and translations between different media. My materials are paper, yarn, fabric and wood. In similar movements to linear writing, I sew, punch, stretch or draw, creating spatial, organic entities through the process of repetition. These interventions can take the form of a drawing on the paper, a fragile paper-object or a drawing in space.
Light and shadow as well as spaces in-between and the movement in space, are elements that allow my work to be constantly perceived differently, and at the same time have a tangible effect on the viewers. The moving bodies between the objects and drawings are an essential part of my work. They become counterparts of my works, make them swing and are stimulated by them to their own movement.
The transition of linearity to spatiality, as well as the multiple levels of meaning of the line or the thread itself are objects of my artistic investigations. A line is also the element of a written text, a connection, a taut thread from person to person, a path, a tactile attempt at thought. How can this connection become self-referential? What happens in the transition from linearity to spatiality, where connections overlap and the flicker of the moirée effect emerges?
I am looking for a material language that continues to develop between the media themselves. In this process, I am interested precisely in the question of what happens in the suspension of linear thinking and time perception, when spatiality emerges, and every element of this language is equally important. In the work, supposed opposites converge: of fragility and expansive presence, duration and ephemerality, surface and body. The connectedness between the media can be experienced through a translation movement that goes in all directions.
(English version below)
Constanze Vogt
Meine Arbeit bewegt sich zwischen Zeichnung, Objekt und Installation. Über lange Zeiträume erzeuge ich Materialtransformationen und Übersetzungen zwischen den Medien. Meine Materialien sind Papier, Garn, Stoff und Holz. Ähnlich einer linearen Schreibbewegung nähe, stanze, spanne oder zeichne ich und schaffe durch den Prozess der Wiederholung räumliche, organische Gebilde. In Form der Zeichnung auf dem Papier, als fragiles Papierobjekt oder als Zeichnung im Raum.
Licht und Schatten sowie Zwischenräume und die Bewegung im Raum sind Elemente, die meine Arbeit stetig anders wahrnehmbar werden lassen und gleichzeitig einen spürbaren Effekt auf die Körper der Betrachter*innen haben. Die sich bewegenden Körper zwischen den Objekten und Zeichnungen sind ein essenzieller Teil meiner Arbeit. Sie werden zu Gegenübern meiner Arbeiten, bringen sie zum Schwingen und werden durch sie zur Bewegung angeregt.
Der Übergang der Linearität zur Räumlichkeit, sowie die vielfältigen Bedeutungsebenen der Linie oder des Fadens selbst sind Gegenstände meiner künstlerischen Untersuchungen. Eine Linie ist auch das Element eines geschriebenen Textes, eine Verbindung, ein gespannter Faden von Person zu Person, ein Weg, ein taktiler Denkversuch. Wie kann diese Verbindung selbstredend werden? Was geschieht in dem Übergang von der Linie zur Räumlichkeit, wo sich Verbindungen überlagern und das Flimmern des Moirée Effektes entsteht?
Ich suche nach einer Materialsprache, die sich zwischen den Medien selbst immer weiter entwickelt. Dabei interessiert mich gerade die Frage, was in der Aufhebung linearen Denkens und Zeitempfindens geschieht, wenn Räumlichkeit entsteht und jedes Element meiner künstlerischen Sprache gleich wichtig ist. Dabei kommen vermeintliche Gegensätze zusammen: von Fragilität und raumgreifender Präsenz, Dauer und Flüchtigkeit, Fläche und Körper. Die Verbundenheit zwischen den Medien mache ich durch eine in alle Richtungen gehende Übersetzungsbewegung erfahrbar.
CV
*geboren 1984 in Bielefeld, lebt und arbeitet in Berlin
Studium
2007 Studienbeginn an der Muthesius Kunsthochschule Kiel
2012 Bachelorabschluss, betreut von Prof. Piotr Nathan und Prof. Oswald Egger
2012 - 2013 Gaststudium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, Klasse Hanns Schimansky
2015 Masterabschluss, Muthesius Kunsthochschule Kiel, betreut von Prof. Arnold Dreyblatt und Prof. Oswald Egger
Einzelausstellungen (Auswahl)
2021
weiterspinnen. mianki. Gallery, Berlin
2020
pausen. Kunstmuseum Reutlingen, Galerie
2019
scala (mit Anne Steinhagen). Gallery Cube + Kiel
2018
wie wenn. Kunst &. Co, Flensburg
spalten. Galerie in der Wassermühle Trittau
2016
verzweigelt. Künstlerhaus Lukas, Ahrenshoop
wintan. Zentrum für interdisziplinäre Forschung, Bielefeld
[‘dʀe׃ən]. mianki. Gallery Berlin
gelichte. Nachtspeicher 23, Hamburg
2015
_anderes–gleiches_ungleiches– Kunstverein Haus 8, Anscharpark, Kiel.
Gruppenausstellungen (Auswahl)
2020
Linking Transformations. Positionen japanischer und norddeutscher Gegenwartskunst. Stadtgalerie Kiel
2017
Wiederholung. mianki. Gallery Berlin
OHNE WORTE. Von Transformationen und Zwischenräumen. Schloss Eutin
binokular. A room that... Baumwollspinnerei Leipzig
2016
Regionale III - FOR YOU VOR ORT. Galerie im Alten Schlecker, Kiel
gleich-anders. mianki. Gallery Berlin
2015
Gottfried Brockmann Preis. Stadtgalerie Kiel
(Ohne Titel) Künstlerhaus Eckernförde
Teilnahme an dem Projekt „Performing the Black Mountain Archive“ in der Ausstellung Black Mountain. Ein interdisziplinäres Experiment. Hamburger Bahnhof, Berlin.
2014
Regionale 2. Von Hier aus / From here on in. Overbeck Gesellschaft Lübeck.
Kreisen. Die Klassenbesten! Showroom für junge Kunst, Berlin.
2012
Muthesius Preis. Kunsthalle Kiel
Blätterwald oder die Quintessenz des Buches. Deutscher Künstlerbund Berlin
Preise und Stipendien
2022
Goldrausch Künstlerinnenprojekt Berlin
Austauschstipendium in der Förderperiode 2022/2023, Gastateliers Hollufgård Artist Residence Odense / Dänemark
2019
Hap-Grieshaber-Stipendium Reutlingen
Muthesius Projekt-Stipendium
2017
Jahresstipendium der Sparkassen - Kulturstiftung Stormarn
2016
Atelierstipendium A room that... Baumwollspinnerei Leipzig
Dritter Platz in der Bewerbung um das Franz-Hecker-Stipendium der Kreissparkasse Bersenbrück
Atelierstipendium der Muthesius Kunsthochschule im Haus 1, Anscharpark Kiel.
Arbeitsstipendium im Künstlerhaus Lukas, gefördert durch das Land Mecklenburg-Vorpommern.
2015
Gottfried Brockmann Preis der Stadt Kiel
Residenzstipendium im Künstlerhaus Otte 1, Eckernförde
2012
Arbeitsstipendium der Kulturstiftung des Landes Schleswig - Holstein
Constanze Vogt
My work shifts between drawing, object and installation. Through time-consuming work processes, I create material transformations and translations between different media. My materials are paper, yarn, fabric and wood. In similar movements to linear writing, I sew, punch, stretch or draw, creating spatial, organic entities through the process of repetition. These interventions can take the form of a drawing on the paper, a fragile paper-object or a drawing in space.
Light and shadow as well as spaces in-between and the movement in space, are elements that allow my work to be constantly perceived differently, and at the same time have a tangible effect on the viewers. The moving bodies between the objects and drawings are an essential part of my work. They become counterparts of my works, make them swing and are stimulated by them to their own movement.
The transition of linearity to spatiality, as well as the multiple levels of meaning of the line or the thread itself are objects of my artistic investigations. A line is also the element of a written text, a connection, a taut thread from person to person, a path, a tactile attempt at thought. How can this connection become self-referential? What happens in the transition from linearity to spatiality, where connections overlap and the flicker of the moirée effect emerges?
I am looking for a material language that continues to develop between the media themselves. In this process, I am interested precisely in the question of what happens in the suspension of linear thinking and time perception, when spatiality emerges, and every element of this language is equally important. In the work, supposed opposites converge: of fragility and expansive presence, duration and ephemerality, surface and body. The connectedness between the media can be experienced through a translation movement that goes in all directions.
CV
*born 1984 in Bielefeld, lives and works in Berlin
Study
2007 - 2012
Bachelor of fine arts, Muthesius Kunsthochschule Kiel,
mentored by Prof. Piotr Nathan and Prof. Oswald Egger
2012 - 2013
Guest studies at Weißensee Kunsthochschule Berlin
2015
Master of fine arts, Muthesius Kunsthochschule Kiel,
mentored by Prof. Arnold Dreyblatt and Prof. Oswald Egger
Solo shows (selection)
2021
weiterspinnen. mianki.Gallery, Berlin
2020
pausen. Kunstmuseum Reutlingen, Galerie
2019
scala (with Anne Steinhagen). Gallery Cube + Kiel
2018
wie wenn. Kunst &. Co, Flensburg
spalten. Galerie in der Wassermühle Trittau
2016
verzweigelt. Künstlerhaus Lukas, Ahrenshoop
wintan. Zentrum für interdisziplinäre Forschung, Bielefeld
[‘dʀe׃ən]. mianki. Gallery Berlin
gelichte. Nachtspeicher 23, Hamburg
2015
_anderes–gleiches_ungleiches– Kunstverein Haus 8, Anscharpark, Kiel.
Group shows (selection)
2020
Linking Transformations. Positionen japanischer und norddeutscher Gegenwartskunst. Stadtgalerie Kiel
2017
Wiederholung. mianki. Gallery Berlin
OHNE WORTE. Von Transformationen und Zwischenräumen. Schloss Eutin
binokular. A room that... Baumwollspinnerei Leipzig
2016
Regionale III - FOR YOU VOR ORT. Galerie im Alten Schlecker, Kiel
gleich-anders. mianki. Gallery Berlin
2015
Gottfried Brockmann Preis. Stadtgalerie Kiel
‘Performing the Black Mountain Archive,’ as part of the exhibition Black Mountain. Ein interdisziplinäres Experiment. Hamburger Bahnhof, Berlin.
2014
Regionale 2. Von Hier aus / From here on in. Overbeck Gesellschaft Lübeck
Kreisen. Die Klassenbesten! Showroom für junge Kunst, Berlin
2012
Muthesius Preis. Kunsthalle zu Kiel
Blätterwald oder die Quintessenz des Buches. Deutscher Künstlerbund Berlin
Awards and grants
2022
Goldrausch Künstlerinnenprojekt Berlin
Exchange fellowship (2022 - 2023), Hollufgård Artist Residence Odense / Denmark
2019
HAP-Grieshaber-Stipendium Reutlingen
Muthesius Projekt
2017
Sparkassen scholarship, Galerie in der Wassermühle Trittau - Kulturstiftung Stormarn
2016
Studio grant A room that... Baumwollspinnerei Leipzig
Shortlist (3rd place) Franz-Hecker-Stipendium, Kreissparkasse Bersenbrück
Studio grant, Muthesius Kunsthochschule, Anscharpark Kiel
Künstlerhaus Lukas scholarship, sponsored by the state of Mecklenburg-Vorpommern
2015
Gottfried Brockmann Preis, Kiel
Künstlerhaus Otte 1 residency, Eckernförde
2012
Working scholarship of the Cultural Foundation of the State of Schleswig - Holstein